Was über dem Erdboden an eine unvollendete Baumaßnahme erinnert, ist unterirdisch ein höchst gehaltvolles Depot. Eine einbetonierte Metallgitterstruktur birgt 16 in Holzblöcke eingesiegelte Duplikate von Fotografien aus der Sammlung der „Arab Image Foundation“.
Durch das Vergraben in circa einem Meter Tiefe, oberirdisch nur durch einen unscheinbaren Hinweis erkennbar, soll historisch wertvolles Gut symbolisch durch die Zeiten gerettet werden. Anregen ließ sich der Künstler durch Ereignisse zu Beginn des Libanesischen Bürgerkriegs. 1975 hatte das Nationalmuseum Beirut viele seiner Schätze durch Eingießen in Betonblöcke vor Zerstörung geschützt.
Mit seiner Zeitkapsel griff Zaatari dieses Verfahren auf, indem er fotografisches Dokumentationsmaterial den Entwicklungen in der Außenwelt entzog. Er sah darin ein radikales Beispiel für die Bewahrung von Kulturgegenständen in Zeiten extremer Gefährdung und eine Erweiterung des fotografischen Archivierens in andere Kunstformen. Die Entstehung der Zeitkapsel wurde durch eine Video‐Aufzeichnung dokumentiert.
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