So flächendeckend breitete sich die 13. documenta über das Stadtgebiet aus, dass sie weder ein Zentrum noch einen ausgewiesenen Schwerpunkt besaß. Programmgemäß vermied sie die Behauptung einer Mitte. Vor diesem Hintergrund eines enthierarchisierten Ausstellungsgeschehens thematisierte Lawrence Weiner mit dem farbigen Wandtext das Problem eben dieser Mitte. Er verbalisierte den Versuch der Eingrenzung eines konkreten Standpunktes, der ein konzentrisches, geschlossenes Gebilde voraussetzt.
In beschwörender Wiederholung stellt seine Schablonenschrift die Frage nach denen, die bestimmen, was und wo der Mittelpunkt von etwas ist. Und diese Frage ist zugleich die Frage nach der Definitionsmacht über Kunst. Kritisch angesprochen wird also auch jene Aufgabe, deren verbindliche Erledigung sich die documenta jahrzehntelang selbst zum Anliegen gemacht hatte.