Das markante Treppenhaus mit seinen gläsernen Außenwänden in einer der frühesten Architekturen des Kasseler Nachkriegswiederaufbaus galt Jan Hoet als das Rückgrat seiner Ausstellungstopografie. Max Neuhaus füllte diesen zentralen Ort mit einer elektronisch erzeugten Klanginstallation. Sie entwickelt sich in leichten Modifikationen über drei Etagen. Jeder Ebene ist ein eigener Dauerton zugewiesen, jede ist charakterisiert durch eine individuelle Klangfarbe.
Ohne sichtbare Elemente entfaltet das "Sound Work" eine Klangstruktur, die sich an der Grenze der Wahrnehmbarkeit abspielt. Indem ihr Pegel nur wenig über der Geräuschkulisse der Außenwelt liegt, verlangt sie eine Schärfung der Wahrnehmung und Sensibilität für das akustische Angebot. Bei genauem Hinhören erweitern sich die Verkehrsflächen zu einem meditativen Raumerlebnis in einer der Zeit enthobenen Sphäre.