Auf dem Säulenportal des ehemaligen Roten Palais ist eine Gruppe von Menschen in folkloristisch bunter Bekleidung mitsamt ihren improvisierten Gepäckstücken angekommen: ratlos wirkende Figuren von sichtlich unterschiedlicher ethnischer und geografischer Herkunft. Die in scheinbar naiver Darstellung schematisierten Fremden verkörpern Ausgrenzung und fehlende soziale Integration. Als gesellschaftliche Randfiguren blicken sie in ihrer prekären Lage mit niedergeschlagenen Augen auf den Betrieb des Platzes unter ihnen, ohne am städtischen Leben teilhaben zu können.
Durch das weltweite Flucht- und Migrationsgeschehen hat Schüttes Skulpturengruppe seit ihrer Aufstellung zunehmend an gesellschaftspolitischer Aktualität gewonnen. Das ursprünglich zwölfteilige Arrangement kann darüber hinaus als zeitgemäßes Gegenstück zu den sechs klassizistischen Portikus-Allegorien des benachbarten Museums Fridericianum gesehen werden.