Leonce und Lena gelesen als Satire auf die dekadente Geld- und Machtelite trifft den Nerv unserer Zeit auf den Punkt. Eingerichtet in ihrer eitlen Erstarrung, erschreckenden Geistlosigkeit, wohltemperierten Langeweile und ausufernder Dekadenz lebt die Elite ausserhalb des Radars dahin. Georg Büchner beschreibt die Auswirkungen einer übersatten Gesellschaft auf den Gemütszustand ihrer Kinder: Depressionen allerorten. Mit seinem Lustspiel Leonce und Lena (uraufgeführt 1895 in München) beleuchtet er die luxuriöseste aller Welten.
Es ist die Welt der beiden rich Kids Leonce und Lena, die nun heiraten sollen: Geld vermählt sich mit Geld. Die beiden kennen sich aber überhaupt nicht und lebten bisher arglos in Saus und Braus, lediglich geplagt von einer unbändigen Langeweile und Melancholie. Doch nun soll sich ihr komfortables Luxusleben ändern? Leonce soll auch gleich sein Erbe antreten, um seinen erschöpften Vater Peter zu entlasten. Leonce nimmt mit seinem Freund Valerio Reißaus. Lena ergeht es nicht anders, auch sie will sich ihr Leben und Lieben nicht von den Eltern vorschreiben lassen und flieht gleichzeitig wie Leonce aus ihrer Komfortzone.
Und so kommt es wie es kommen muss: Die voreinander Fliehenden treffen sich zufällig und verlieben sich Hals über Kopf ineinander. Ändert Liebe alles?
Die Hamburgerin Charlotte Sprenger, Jahrgang 1990, zählt zu den bemerkenswertesten Regisseurinnen ihrer Generation. An Büchners Lustspiel interessiert Sprenger vor allem die psychische Disposition der jungen Generation, die im Stück eingeschrieben wurde und die heute wieder erschreckend relevant ist.
Sie inszenierte u. a. am Thalia Theater in Hamburg und zuletzt am Nationaltheater Mannheim. Arbeiten von ihr wurden bereits zum Festival Radikal jung in München und zu den Autorentheatertagen am Deutschen Theater Berlin eingeladen
Regie: Charlotte Sprenger | Bühne und Kostüme: Aleksandra Pavlovic | Musik: Philipp Plessmann | Choreografie: Gili Goverman | Dramaturgie: Katja Prussas | Licht: Marie-Luise Fieker
Mit: Emma Bahlmann, Sonia Glade, Günther Harder, Mona Zarreh, Hoshyari Khah, Annett Kruschke, Hagen Oechel, Jonathan Stolze, Felix Thewanger
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