Nach dem Tod des Komponisten war guter Rat buchstäblich teuer, denn das Werk musste vollendet werden, hatte Mozart doch bereits Teile des Honorars als Anzahlung erhalten. Seine Witwe Constanze beauftragte daher die Komponisten Franz Jakob Freystädtler und Joseph Eybler, das Requiem zu vollenden.Beide waren dieser Aufgabe jedoch nicht gewachsen, woraufhin Franz Xaver Süßmayr jene Fassung schuf, die heute für gewöhnlich aufgeführt wird und auch seinen Namen trägt.
Das Werk erfuhr weitere Ergänzungen und Bearbeitungen, unter anderem durch Franz Beyer (1971), Robert D. Levin (1991) und nun Michael Ostrzyga (2018). Ostrzyga formuliert seine Intention und Motivation im Vorwort zum Klavierauszug (Bärenreiter-Verlag, 2. Auflage 2023) wie folgt: „Ich kannte bisherige moderne Arbeiten zur Ergänzung des Requiem-Fragments und wusste bereits, dass sie (…) Potenzial unausgeschöpft gelassen haben, was kompositorisches Handwerk und vergleichende Orientierung an Notentexten Mozarts für stilistische Fragen angeht (…) Wenn Mozarts Begabungen auch weit jenseits unseres Verständnisses liegen und seine Einmaligkeit (…) darin bestand, mit traumwandlerischer Sicherheit das Stimmigste aus der Luft zu greifen, so haben wir Sterbliche unzählige Versuche, danach zu tasten.“ Das Herzstück der Arbeit Ostrzygas bietet eine quellenkritische Ausgabe von Mozarts Requiem-Fragment und gleichzeitig eine Alternative zur traditionellen Fassung Süßmayrs. Bei der Vervollständigung des Fragments stützt sich der Komponist auf umfassende analytisch-stilvergleichende Studien zu Mozarts
Kirchenstil und seiner Satztechnik. Auch der Einfluss Händels und Bachs, der sich in Mozarts späten Lebensjahren insbesondere
im Fragment des Requiems manifestiert, wird in den zu ergänzenden und anzufügenden Teilen berücksichtigt.https://www.kassel.de/ powered by RCE-Event
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