Vortrag
Alte Karten und Pläne geben uns Auskunft über den Verlauf historischer Grenzen, der geschichtlichen Entwicklung von Städten und darüber, wo ein bestimmtes Gebäude in der Vergangenheit stand. Karten boten und bieten Orientierung und dienen zugleich als Wissensspeicher, die uns Einblick in die Wahrnehmung von Räumen und sogar die Weltsicht ihrer Zeit gewähren. Entsprechend vielfältig sind auch die Gründe für ihre Erforschung: Sie sind unverzichtbare Zeugnisse sowohl für Regionalforscher, Karten- wie Kunsthistoriker als auch Archäologen und historische Geografen.
Die Universitätsbibliothek Kassel – Landesbibliothek und Murhardsche Bibliothek der Stadt Kassel (UB Kassel) verfügt über eine knapp 6.000 Blätter umfassende Sammlung von Karten aus dem 17. bis 21. Jahrhundert. Diese Sammlung wurde in den letzten Jahren erstmals systematisch gesichtet und verzeichnet. Der in greifbarer Nähe liegende Abschluss dieses Projektes bietet nun den Anlass, einen Einblick in die Kartenschränke zu geben und den Kartenbestand der UB Kassel vorzustellen, dessen wesentliches Charakteristikum sein regionales Profil ist. Die Karten und Pläne sind hierdurch Teil unseres kulturellen Erbes und leisten einen wichtigen Beitrag zum kollektiven Gedächtnis der Region. Dies soll an ausgewählten Kartenbeispielen, unter anderem aus Kassel, verdeutlicht werden.