Wenn es etwas gibt, das die diversen rechten Strömungen von der Mitte bis zum Rand der Gesellschaft vereint, dann ist es ein antisemitisches Weltbild. Dieses tritt heute meist verschlüsselt auf. Antisemitische Vorstellungen werden sprachlich codiert, als Gesellschafts- oder
Kapitalismuskritik getarnt und mit neuen Begriffen versehen. So entstehen Erzählungen, die skandalisieren, emotionalisieren und immer wieder auch Vernichtungsphantasien transportieren.
An ihren Mustern lassen sich jedoch die historischen, eindeutig antisemitischen Wurzeln erkennen.
Ob „Deep State“ in den USA, die „BRD-GmbH“ in Reichsbürgerkreisen oder der Genozid-Vorwurf gegen Israel – viele aktuelle Narrative knüpfen an alte Motive an, die aus einer unverhohlen antisemitischen Richtung kommen. Nach Auschwitz hat sich der Sprachgebrauch gewandelt, nicht
aber der Inhalt. Was früher als "Jüdische Weltverschwörung" betitelt wurde, wird heute als „New World Order“ weitererzählt.
Julian Timm liest aus seiner Dissertation „Der erzählte Antisemitismus. Das Narrativ der ‚Jüdischen Weltverschwörung’ von seinen literarischen Ursprüngen bis heute“ (2023) und spricht über Kontinuitäten, Funktionen und Wirkmechanismen antisemitischer Erzählungen.
Gemeinschaftsveranstaltung der Gedenkstätte Breitenau, des DGB Kreisverband Schwalm-Eder und des DGB Kassel. In Kooperation mit dem Sara Nussbaum Zentrum und der Stadtbibliothek Kassel. powered by RCE-Event
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