Sergej Rachmaninow 3. Klavierkonzert d-Moll op. 30
Sergej Prokofjew 5. Sinfonie B-Dur op. 100
Als sich Sergej Prokofjew und Sergej Rachmaninow in den 1930er-Jahren in den USA begegneten, lag hinter beiden ein langer und teils beschwerlicher Weg im Exil. Doch damit endeten schon ihre Gemeinsamkeiten. Ihr gegenseitiges Verhältnis war von Respekt, aber auch großer Distanz geprägt – die musikalischen Welten beider Komponisten hätten kaum unterschiedlicher sein können. Prokofjew bewunderte den Pianisten Rachmaninow, lehnte dessen Kompositionen jedoch als „zu sentimental“ und „romantisch veraltet“ ab. Rachmaninow hingegen konnte mit Prokofjews „eigenwilligem“ modernen Stil wenig anfangen. Der „Romantiker vergangener Zeiten“ (so bezeichnete Prokofjew Rachmaninow) hinterließ mit seinem 1909 entstandenen virtuosen 3. Klavierkonzert in d-Moll ein Meisterwerk. Wir freuen uns sehr, dass der gefeierte lettische Pianist Georgijs Osokins damit erstmals in Kassel zur hören sein wird.
Prokofjews 5. Sinfonie hingegen, 1944 nach der Rückkehr des Komponisten in die damalige Sowjetunion in der Künstlerkolonie Iwanowo geschaffen, feierte den Triumph des Menschen über den Krieg. Leonard Bernstein nannte die Fünfte eine „Hymne auf den freien Menschen“. Beide Werke dieses Konzertes spiegeln also auch musikalisch die Gegensätze ihrer jeweiligen Schöpfer wider: Rachmaninow, Hüter der Romantik, und Prokofjew, visionärer Erneuerer.
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